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Viele von uns haben sicher schon mal diesen einen Satz gehört: “Ich hab es doch nur gut gemeint…” – Wie fühlt sich das an? Was schwingt da mit? Vorwurf? Schlechtes Gewissen? – Sogar wenn Du Dich wütend abgegrenzt hast, kann Dich dieser Satz bremsen.

In den Astrologischen Symbolaufstellungen wurde diese Aussage in letzter Zeit öfter zum Thema. Nennen wir die Aufstellerin aus unserem Beispiel “Liesel”. Diesen Satz sagte Liesel als Rechtfertigung und Erklärung gegenüber ihrer Seele. Liesel hatte genau das immer wieder als Kind von den Erwachsenen gehört.
Natürlich wissen Erwachsene was gut für das Kind ist, oder? Vielleicht nur bis zu einem gewissen Alter. Doch was, wenn das Kind dadurch in seinem Freiraum, in seiner Potentialentwicklung eingeschränkt wird?
Irgendwann merkte Liesel, dass die Erwachsenen es doch nicht besser für sie wussten und widersprach. Jetzt wurde dieser Satz so gedreht, dass ein Unterton des Beleidigt-seins von Seiten der Erwachsenen mitschwang. Wie konnte Liesel sich nur erlauben, zu denken, dass sie selbst wüsste, was gut für sie ist?

Doch was passiert hier? Viele Erwachsene haben das “gut meinen” unbewusst gebraucht, um Kontrolle über das Kind zu haben und vielleicht auch um Ruhe zu haben. Auf eine scheinheilige Art und Weise sind sie Täter unter dem Deckmantel des Guten. Jetzt drehen sie ihre Position in die Opferhaltung – “Glaubst Du etwa, ich würde Dir schaden wollen? (Du willst nicht mehr funktionieren?) Das macht mich sooo traurig.” Und schon sind wir in der emotionalen Erpressung. Liesel wird unsicher, sie will nicht abgelehnt werden und schon gar nicht das Gefühl haben, etwas falsch zu machen. Also passt sich die heranwachsende Liesel wieder an und gibt klein bei. 

Da wir alle von den “Älteren” lernen – ob wir wollen oder nicht – setzen sich diese unbewussten Muster fort, wenn nicht – in Liebe – gewandelt wird. Jetzt ist Liesel die Erwachsene und hat das Muster des “gut-meinens” in alle Bereiche, in alle Beziehungen, ihres Lebens fließen lassen. Sie glaubt auch – genau wie die Älteren ihr gegenüber – dass sie es wirklich gut mit den Menschen meint, weil sie aus ihrer Lebenserfahrung meint, es für den anderen besser zu wissen – sogar der eigenen Seele gegenüber. 
Doch am Ende wissen wir alle gar nicht, was für einen anderen Menschen das Beste oder Richtige ist.

Ich las mal in einem Buch von dem Projekt Biosphäre 2 in Arizona, USA. Das war in den 90ern ein Forschungsprojekt, bei dem unter einer Kuppel ein abgeschlossenes eigenständiges Ökosystem mit verschiedenen Biotopen und einer eigenen Tier- und Pflanzenwelt errichtet wurde. (Google mal, wenn es interessiert). Es wurde berichtet, dass bei diesem Experiment das Wachstum der Bäume immer nur eine bestimmte Höhe erreichte, dann fielen sie um. Das Wurzelwerk war wie verkümmert. Bäume brauchen Wind und Wetter, damit sie ihrer Wurzeln in die Erde schlagen können, um standfest und groß zu werden. Meinen wir es nur gut, kann der andere sich nicht frei entwickeln. 

Liesel war über dieses Ausmaß des “gut gemeint haben” erschüttert, denn erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nicht nur als Kind in eine Form gepresst wurde, die sie nicht ist, sondern diese Muster direkt weiter gelebt hat und heute selbst die Menschen unbewusst manipuliert. 
Wichtig: Das eigene Ego, der Verstand und auch die Logik sagt uns: Wir meinen es doch wirklich gut. Wir wollen dem anderen doch nicht schaden. – Und kommen dabei gar nicht auf die Idee, dass genau da der Denkfehler liegt. 

Die Astrologischen Symbolaufstellungen mit der Arbeit mit den Seelenanteilen ist so umfangreich und immer wieder überraschend, was dort aus dem Verborgenen zu Tage kommt. So ein kleiner dahin gesagter Satz hat große Auswirkungen. Es muss nicht immer eine riesige Verletzung, ein früheres Leben, eine Familienverstrickung oder ein verlorener Zwilling, etc. Ursache für die heutige Blockade sein. Oft sind die unbewussten, normal gewordenen Dinge in der Transformation, genau die Themen, die einen großen Wandel im Leben auslösen. 

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Und ein kleiner Tipp: Wenn Du es gut meinst, lass den anderen frei und unterstütze seine Träume, Visionen und Pläne. Wenn wir das alle tun, wird die Welt immer schöner.

Viele Grüße von mir zu Dir
Ilka Plassmeier